ADAC Trentino Classic


Der ADAC hat das fast in Vergessenheit geratene Auto-Wandern im Jahre 2004 in der oberitalienischen Provinz Trentino unter dem Motto "Oldtimer-Wandern" wieder zum Leben erweckt. Mittlerweile hat sich die ADAC Trentino Classic für historische und klassische Fahrzeuge vom Geheimtipp zu einem wahren Publikumsrenner der Oldtimersaison entwickelt. Die 14. Ausgabe der Veranstaltung findet vom 18. bis 22. September in Molveno statt.

Das Trentino offeriert geruhsam reisenden Oltimer-Wandernden zahlreiche reizvolle Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten. Die Region nördlich des Gardasees mit ihren üppig en Uferlandschaften und atemberaubenden Bergformationen bietet diesmal die malerische Kulisse für die Schmuckstücke der automobilen Geschichte.

Diese Veranstaltungsform für historische und klassische Automobile, die mit der ADAC Trentino Classic im oberitalienischen Trentino begründet wurde, hat nichts mit Oldtimer-Rennen oder Such- und Zielfahrten gemeinsam.

Für Fahrer und vor allem für Beifahrer innen ist es ein reines Vergnügen, ohne Stoppuhr und Richtzeiten, ohne hektische Suche nach Streckenverlauf und versteckten Abbiegestellen einfach gemütlich auf geschichtsträchtigen Routen zu fahren.

Unabhängig von Glanz und Gloria oder Hubraum und PS-Zahlen in einer Landschaft mit schönen Panoramen und tollen Aus- und Einblicken geruhsam mit einem historischen Automobil zu reisen, ist ein nicht mehr allzu bekanntes Gut: Man fährt wirklich, um unterwegs zu sein.

Der Weg ist das Ziel. Der schon vom chinesischen Philosophen Konfuzius geprägte Spruch vom Weg, der das eigentliche Ziel sei, verhilft zu einer Wiederentdeckung: Das „Wandern mit dem Kraftwagen“, das Stanislaus M. Zentzytzki in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts beschrieb.

Nicht nur nebenbei kommt einem bereits auf der ersten Etappe dessen damals schon treffsichere Analyse in den Sinn: „Alle großen Verdienste des Autos in Ehren: Mit am schönsten ist doch, dass es uns die Romantik des Reisens wiedergeschenkt hat.“

Ob praktisches Fahrzeug von gestern oder gar eine der Pretiosen des automobilen (Kunst-)Handwerks vergangener Tage – alle werden bei dieser ADAC Veranstaltung im Wortsinn gleichsam zum Vehikel für das, was Motorredakteur Carl Joseph Luther 1925 zu Papier brachte: „Man muss den Begriff autotouristisch nur bis zum Letzten ausdenken. Wir wollen doch heraus aus dem Alltag, wir wollen anderes als das Tägliche erleben, unabhängig sein, freizügig und so weiter.“

Lerne zu reisen, ohne zu rasen. Von der Zeitschrift „Die Straße“ wurde 1936 der Begriff des „Autowanderns“ geschaffen. Während 30 PS in jener Zeit gegenüber den wenigen Pferden vor früheren Postkutschen schon als echter Fortschritt galten, ist Tempo 50 als Entschleunigung beim heutigen Oldtimer-Wandern ganz im Sinne des deutschen Schriftstellers Otto Julius Bierbaum (1865 bis 1910).

Ihm hat die Nachwelt nicht nur das geflügelte Wort „lerne zu reisen, ohne zu rasen“ zu verdanken, das beim ADAC Oldtimer-Wandern ebenso erklärtes wie von den Teilnehmer goutiertes Programm ist. Bierbaum schrieb 1903 über eine Fahrt im „Adlerwagen“ von Berlin nach Sorrent in Italien und zurück ein Buch in Briefen mit dem beziehungsreichen Titel „Eine empfindsame Reise im Automobil“.

Darin findet sich sein Credo, das für Automobil-Reisende auch heute gelten kann: „Das Wesentliche des Reisens ist keineswegs die Schnelligkeit, sondern die Freiheit der Bewegung, die hilft, sich vom Alltäglichen seiner Umgebung zu entfernen und neue Eindrücke mit Genuss aufzunehmen.“

Und Fahrspaß wird im Oldtimer sogar zum körperlichen Erlebnis: Schließlich ersetzt Muskelkraft beim Lenken, Schalten und Bremsen die modernen Fahrhilfen, die Autofahrten von A nach B heute fast schon langweilig machen können.

Dass die bei herkömmlichen Oldtimer-Veranstaltungen üblichen Wertungsprüfungen unter dem gleichen Kürzel WP einfach zu Wander-Pausen mutieren, kommt nicht nur den Fahrzeugen zugute. Schließlich sind „Rastplätze oder sonstige Stellen, an denen es sich lohnt kurz Halt zu machen und die Schönheiten und die Eigenart der Landschaft auf sich wirken zu lassen“ nicht erst seit Ratgeber Bahr auch Stätten für das Kennenlernen landestypischer Verköstigung.

Es fehlt eigentlich nur noch, dass nach dem Muster anderer Bewegungsarten, die beispielsweise statt „Spaziergängen mit Wanderstöcken“ neudeutsch „Nordic Walking“ heißen, in Anlehnung an den ADAC der Begriff „Car Walking“ verwendet wird. Schließlich hat mit dem Oldtimer-Wandern die Zukunft der (Automobil-)Vergangenheit schon längst begonnen …


Montag - Prolog

vormittags Eintreffen der Teilnehmer/innen in Molveno. Anmeldung der Teilnehmer/innen; Dokumenten-Abnahme, Briefing für den Prolog, anschließend Check-in im Hotel. Technische Abnahme durch die Dekr. Ab 12:00 Prolog um den Dekra-Pokal. 19:00 – 23:30 Offizielle Begrüßung mit Sektempfang und gemeinsamem Abendessen


Dienstag - Oldtimer-Wandern

Start zum Oldtimer-Wandern um den Ravenol-Pokal, mittags Kostproben landestypischer Produkte, Ab 16:00 Ankunft der Teilnehmer/innen in Molveno, Landestypischer Abend mit Trentiner Spezialitäten


Mittwoch - Oldtimer-Wandern

Start zum Oldtimer-Wandern um den Autostadt-Pokal, mittags Concorso d’Eleganza um die Union Glashütte-Trophäe und Mittagessen mit landestypischen Produkten, Ab 16:00 Ankunft der Teilnehmer/innen in Molveno, der Abend steht zur freien Verfügung


Donnerstag - Oldtimer-Wandern

Start zum Oldtimer-Wandern um den Classiccars-Pokal, mittags Mittagessen mit regionalen Spezialitäten, Ankunft der Teilnehmer/innen in Molveno, ab 19:30 Oldtimer-Gala mit Sektempfang, Abendessen und Siegerehrung


Freitag - Rückreise

Rückreise der Teilnehmer bzw. Verlängerungstage nach eigenem Ermessen. Nutzen Sie die Möglichkeit eines anschließenden Urlaubs, um auch die weiteren Pässe und Highlights dieser schönen Region zu entdecken. Das Trentino bietet einen Urlaub für alle Sinne – von den schroffen Gipfeln der ewig schneebedeckten Dolomiten reicht die Vielfalt bis hin zum Gardasee mit seinem mediterranen Klima. Dazwischen liegen faszinierende Städte mit reicher Kultur und Geschichte.

Das Nenngeld für die Veranstaltung beträgt pro Team (Fahrzeug mit Fahrer/in und Beifahrer/in) 2.140 Euro. Die Kosten für die Unterbringung im Hotel sind nicht im Nenngeld enthalten.

Weitere Informationen zur ADAC Trentino Classic unter www.adac.de/klassik und bei Facebook unter www.facebook.com/adactrentinoclassic



Rückblick 2016

(Zum Vergrößern auf die Karte klicken)



Rückblick 2015 

Die 12. Ausgabe der Veranstaltung fand vom 31. August bis 4. September 2015 statt. Start und Ziel der jeweiligen Tagesetappen war San Martino di Castrozza im Herzen der Dolomiten.






Rückblick 2014 


Vom 21. bis zum 25. September 2014 startet in Riva del Garda die elfte ADAC Trentino Classic zum traditionellen Oldtimer-Wandern. In der autonomen Provinz Trentino treffen sich rund 100 seltene Pretiosen der Automobilgeschichte, um in vier Tagestouren genussvoll der Entdeckung der Langsamkeit zu frönen. 

Start- und Zielort der vom ADAC organisierten Touren ist 2014 Riva del Garda nördlich des Gardasees sein. Bei der 11. Auflage dieser Oldtimer-Wanderung führen die Routen an vier Tagen über die kurvenreichen und einzigartigen Strecken der beliebten Urlaubsregion.

Wertungsprüfungen werden zu Wanderpausen, statt Stoppuhren winken kulinarische und kulturelle Köstlichkeiten. Aus ganz Europa und aus Übersee reisen die Teilnehmer mit Fahrzeugen von über 40 verschiedenen Automobilherstellern an.

Viele der Marken, wie Intermeccanica, Lagonda oder Facel Vega, sind kaum bekannt. Der italienische Iso Grifo hingegen dürfte als sportlicher großer Bruder der Erfolgs-Knutschkugel Isetta hierzulande ein Begriff sein. Ein Exemplar des Lusso GL 365 mit 5,4 Liter-V8-Motor aus dem Jahr 1966 wird das Teilnehmerfeld der ADAC Trentino Classic bereichern.



Die Fans italienischer Marken, die - mittlerweile schon traditionell - die Straßenränder des Trentino säumen, können sich in diesem Jahr auf einen weiteren Landsmann freuen, den Fiat Balilla. Gemeinsam mit einem britischen Lagonda LG6 Drophead Coupé, beide aus dem Baujahr 1938, und 20 weiteren Raritäten aus den 1920er und 1930er Jahren repräsentiert er die automobile Vorkriegs-Ära. Die nach drei Altersklassen eingeteilten historischen Fahrzeuge ergeben ein buntes Gesamtbild der Automobilgeschichte bis zum Jahr 1984.

Von der nördlichen Spitze des Gardasees erklimmen die historischen und klassischen Automobile die Landschaften des Trentino. Höhepunkt ist der "Concorso d´Eleganza" am 22. September in Rovereto, bei dem sich alle teilnehmenden Oldtimer präsentieren und die schönsten davon prämiert werden. Den jeweiligen Gesamtsiegern der Tagesausfahrten winken die "Farfalle d´Oro", die großen "Goldenen Schmetterlinge" des Trentino.

Nicht die Stoppuhr bestimmt den Ablauf des ADAC Oldtimer-Wanderns, sondern Entschleunigung, Genuss und Kultur. Um bei den Tageswertungen erfolgreich zu sein, müssen bei den vier, insgesamt über 550 Kilometer umfassenden Tagestouren, zahlreiche Aufgaben gelöst und Fragen beantwortet werden. Im Jahr 2004 erwanderten die Teilnehmer erstmals mit ihren historischen Fahrzeugen das Trentino.



Die landschaftliche Schönheit und die kulturelle Vielfalt des Trentino macht die ADAC Trentino Classic seitdem zu einer der beliebtesten Klassik-Veranstaltungen des ADAC. Die Schirmherrschaft der ADAC Trentino Classic übernimmt in diesem Jahr Hermann Tomczyk, Sportpräsident des ADAC, in dessen Zuständigkeit auch das Thema Klassik im ADAC liegt.

Unterstützt wird die ADAC Trentino Classic von den Partnern und Sponsoren Trentino, Ingarda, AUTOSTADT, Autozug der Deutschen Bahn, DEKRA, SONAX, sowie der ADAC-ClassicCarVersicherung und Ferrari.







Rückblick 2013

Beim traditionellen Oldtimer-Wandern stürmten vom 27. bis zum 31. August 2013 rund 100 vierrädrige Raritäten die Gipfel der italienischen Provinz Trentino. Gut zwei Drittel davon waren Cabriolets.



Die Starterliste der historischen und klassischen Automobile präsentierte 30 unterschiedliche Marken: von A wie Alfa Romeo bis V wie Volkswagen. Wie die meisten der Oldtimer selbst, war auch die stilistische Skala nach oben offen. Von sportlich bis extravagant war so einiges dabei.

Das älteste Modell der Klasse I (bis 1945) stammte aus dem Jahr 1928: ein Bentley 4,5 Litre mit 4.398 ccm und 150 PS. Die Karosserieform des Bentleys wurde vom Hersteller damals „Le Mans Tourer“ genannt.

Wie diese Bezeichnung unschwer erahnen lässt, war die Marke Bentley für ihre Erfolge auf der damaligen Rennstrecke bekannt. Als weiteres Cabriolet dieser Epoche trat ein Auto Union DKW Front Luxus-Zweisitzer zur Wanderung durch die Trentiner Berge an. Das Standardmodell mit 692 ccm und 20 PS aus dem Baujahr 1935 wurde in der Regel mit Kunstleder bezogenem Sperrholz gebaut. Nur Karosserieschneider Baur fertigte einige Luxus-Exemplare aus Stahl.

Die nächste Baujahrklasse II (von 1946 bis 1960) glänzte mit einem 1947er Exemplar des von 1939 bis 1953 gebauten Modells Alfa Romeo 6C 2500 S Cabriolet mit 2.443 ccm und 90 PS. Das im Trentino mitwandernde Cabriolet entstammte einer nur einige hundert Mal gebauten Baureihe und verdeutlichte, wie sportliche Eleganz in der frühen Nachkriegszeit interpretiert wurde.

Ihm folgte ein außergewöhnlicher Volkswagen mit Sonderkarosserie von Dannenhauer & Stauss. Das 1953 in der Stuttgarter Karosseriefirma gebaute Cabriolet war eines von nur rund 100 gebauten Exemplaren und erinnerte äußerlich stark an einen der ersten Porsche 356. Mit 1.181 ccm und 30 PS reichte es jedoch von der Motorisierung nicht ganz an dessen Leistungen heran.


Die schönsten Bilder der ADAC Trentino Classic 2012 finden Sie hier

Als einer der Ältesten der Baujahrklasse III (1961 bis 1983) rollte eine US-Rarität, ein Nash Metropolitan Convertible, durch Oberitalien. Der Kompaktwagen mit dem außergewöhnlichen Design wurde in England etwa 100.000 Mal gebaut und größtenteils in den Vereinigten Staaten verkauft. Das hier startende Cabriolet mit 1.472 ccm und 52 PS stammte aus dem Jahr 1961.


Aus der AUTOSTADT Wolfsburg starteten drei Karmann Ghia Typ 14 aus den Baujahren 1967, 68 und 74. Auf technischer Basis des Volkswagen Käfer fertigte das Turiner Designbüro Carrozzeria Ghia 1953 einen sportlich anmutenden Prototyp für Volkswagen an.

In Zusammenarbeit mit Karmann/Osnabrück, gingen ab 1955 die eleganten Cabriolets und Coupés in Serie. Erst 1974 stellte man die Produktion des luftgekühlten Zweisitzers ein. Schon traditionell war auch der elegante Hoch 930V der Autostadt bei der Rallye am Start.

Die bunte Vielfalt der oben offenen Wandergefährten wurde ergänzt durch klassische Limousinen, Kleinwagen und historische Busse. Die hochkarätige Veranstaltung fand in Cavalese im Val di Fiemme statt, von wo aus die Teilnehmer zu den vier bis zu 190 Kilometer langen Tagestouren starteten.

Zum Concorso d´Eléganza präsentierten sich alle Pretiosen am Donnerstag, den 29. August 2013, in San Martino di Castrozza. Dort prämierte eine Experten-Jury den schönsten Wagen der jeweiligen Klasse.


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